Wussten Sie, dass in deutschen Gärten über 50 verschiedene Vogelarten überwintern können? Dazu gehören die bekannten Meisen und Spatzen, aber auch besondere Gäste wie der Kleiber, der Buntspecht oder der Eichelhäher.
Den Vögeln im eigenen Garten oder auf dem Balkon ein Buffet zu bieten, ist eine der schönsten Arten, die Natur direkt vor der Haustür zu erleben. Gerade in den kälteren Monaten, wenn das natürliche Nahrungsangebot knapp wird, können Sie mit einer Futterstelle jedem Vogel wichtige Unterstützung bieten. Sie wollen genau das, aber lieber individuell die Zutaten zusammenstellen? In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie das Wintervogelfutter ganz einfach selber machen.
Indem Sie Vogelfutter selbst herstellen, haben Sie nicht nur die volle Kontrolle über die Qualität der Zutaten, sondern schaffen auch eine ganz persönliche Verbindung zu Ihren gefiederten Gästen. Es ist einfacher, als Sie denken, und eine wunderbare Aktivität für die ganze Familie. Probieren Sie es mal aus und berichten Sie uns gern von Ihren Erfahrungen.

Häufig gestellte Fragen zur Futterherstellung
Wie kann ich Vogelfutter selber machen?
Sie können Vogelfutter herstellen, indem Sie geeignete Saaten, Kerne, Nüsse und Flocken mischen. Dieses können Sie dann auf der Terrasse oder auf dem Balkon in geeigneten Häuschen verstreuen. Für Fettfutter wird diese Mischung mit geschmolzenem, ungesalzenem Fett (z.B. Rindertalg oder Kokosfett) vermengt und in Formen gefüllt, wo es aushärtet.
Kann man mit Haferflocken Vögel füttern?
Ja, Haferflocken sind eine ausgezeichnete Futterquelle, besonders für Weichfresser wie Rotkehlchen, Amseln oder Zaunkönige. Sie sollten idealerweise in etwas Öl getränkt werden, damit sie bei Feuchtigkeit nicht aufquellen.
Was darf nicht ins Vogelfutter?
Auf keinen Fall ins Vogelfutter gehören gesalzene, gewürzte oder gezuckerte Speisereste, Brot (es quillt im Magen auf), Milchprodukte und verdorbene Lebensmittel. Diese können für Vögel schädlich oder sogar tödlich sein.
Welches Fett ist für Vogelfutter geeignet?
Am besten eignen sich feste, ungesalzene und ungewürzte tierische Fette wie Rinder- oder Hammeltalg. Eine gute pflanzliche Alternative ist reines Kokosfett. Margarine oder Butter sind aufgrund ihrer Zusätze und des hohen Salzgehalts ungeeignet.
Welches Fett kann man nehmen, um Meisenknödel selbst zu machen?
Für selbstgemachte Meisenknödel ist Rindertalg die klassische und beste Wahl. Alternativ können Sie auch hochwertiges, festes Kokosfett verwenden, das bei Kälte gut aushärtet und die Kerne bindet.
Welche Zutaten eignen sich für Ihre Wildvogel-Futtermischung?
Die Basis für jedes gute Vogelfutter ist eine vielfältige Auswahl an Körnern und Samen. Hier können Sie ruhig wahlweise Saaten und Getreide mischen. Dadurch stellen Sie sicher, dass mehrere Vogelarten angesprochen werden.
Bei Vögeln unterscheidet man zwischen Körnerfressern und Weichfressern. Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Meisen haben kräftige Schnäbel, mit denen sie harte Schalen knacken. Für sie sind Sonnenblumenkerne, Hanfsaat und gehackte Nüsse der Favorit.
Weichfresser, zu denen Amseln, Rotkehlchen und Drosseln zählen, bevorzugen hingegen Nahrung, die sie leicht aufpicken können. Hierzu zählen Haferflocken, Mohn, Kleie sowie getrocknete Beeren und Obst.
Eine gute Mischung enthält Komponenten für beide Gruppen. Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Zutaten stets auf eine hohe Qualität, denn ranzige Nüsse oder schimmelige Samen sind ein absolutes No Go in jedem Vogelhaus.
Leichte Kost für Feinschmecker: Vogelfutter selber machen ohne Fett
Nicht alle Vögel sind Fans von festem Fettfutter. Insbesondere die Weichfresser, die ihre Nahrung bevorzugt am Boden suchen, freuen sich über eine lockere Streumischung. Die Mischung geht auch hier wirklich einfach:
Die Basis bilden hier zarte Haferflocken, Weizenkleie und Mohn. Um die Flocken bekömmlicher zu machen, können Sie diese mit ein paar Tropfen Speiseöl (z.B. Sonnenblumenöl) vermischen. Das verhindert, dass sie im feuchten Vogelmagen aufquellen. Angereichert wird diese Mischung mit klein geschnittenen Äpfeln, getrockneten Rosinen oder anderen Beeren. Achten Sie darauf, dass die Beeren und Rosinen nicht geschwefelt sind!
Diese Futtermischung bieten Sie am besten in einer geschützten Bodenschale oder einem Futterhaus an, damit sie nicht zu schnell nass wird und verdirbt. So locken Sie auch scheuere Gartenbewohner wie das Rotkehlchen an.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Ein einfaches Vogelfutter-Rezept um Fettfutter selber zu machen
Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, benötigen Vögel besonders energiereiche Nahrung, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Fett ist hier der wichtigste Energielieferant. Ihre vorbereitete Körnermischung sollte ein gutes Mischverhältnis haben: Etwa ein Teil Fett zu zwei Teilen feste Zutaten.
Sie möchten direkt loslegen? Kein Problem. Mit diesem universellen Rezept können Sie Fettfutter selber machen und schaffen eine reichhaltige Mischung, die bei den meisten Wildvögeln im Garten gut ankommt.
Zutaten
- 250 g festes Kokosfett oder Rindertalg
- 150 g Sonnenblumenkerne
- 100 g grobe Haferflocken
- 100 g gehackte Nüsse (Haselnüsse, Walnüsse)
- 50 g getrocknete, ungeschwefelte Rosinen
Hilfsmittel
- Topf
- Schüssel
- Löffel oder Kochlöffel
- Formen (z. B. Blumentöpfe, Muffinformen, Kokosnussschalen oder Tontöpfe)
1. Fett schmelzen
Das Fett in einem Topf bei niedriger Temperatur schmelzen. Achten Sie darauf, dass es nicht kocht!
2. Trockene Zutaten vermengen
Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel gut vermengen.
3. Fett hinzufügen
Das flüssige Fett über die Mischung gießen und alles sorgfältig verrühren, bis jede Zutat mit Fett benetzt ist.
4. In Formen füllen
Die Masse in vorbereitete Formen füllen (z.B. Blumentöpfe mit einem Stock in der Mitte zum Aufhängen oder Silikon-Muffinformen, Kokosnusshälften oder alte Tontöpfe).
5. Aushärten lassen
An einem kühlen Ort oder im Kühlschrank vollständig aushärten lassen. Fertig!
Tipp: Das ideale Mischverhältnis ist etwa ein Teil Fett zu zwei Teilen feste Zutaten. So bleibt das Futter formstabil und energiereich.
Typische Fehler bei der Futterherstellung und wie Sie sie vermeiden
Bei aller guten Absicht kann man auch einiges falsch machen. Der häufigste Fehler ist die Verwendung von Essensresten. Brot, gesalzene Nüsse oder gewürzte Speisen sind kein geeignetes Futter – nicht einmal die übrigen Krümel vom Frühstückstisch.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Hygiene. Arbeiten Sie immer mit sauberen Händen und Geräten. Lagern Sie selbstgemachtes Futter kühl und trocken, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Wenn Sie die allseits beliebten Meisenknödel selber machen, verzichten Sie bitte unbedingt auf die bekannten Plastiknetze. Vögel können sich mit ihren Beinen darin verfangen und schwer verletzen. Besser sind spezielle Futterspiralen oder -körbe aus Metall, in denen Sie die Knödel sicher anbieten können.
Das passiert, wenn Sie Vogelfutter selbst mischen
Jetzt heißt es: Ran an die Futterschalen und los geht die Vogelfutterproduktion. Sie werden schnell feststellen, welche Körner die absoluten Lieblinge Ihrer Gartenbesucher sind und welche Mischung am besten schmeckt. Sie haben nur einen Balkon? Dann lesen Sie jetzt unsere Tipps, wie Sie den perfekten Balkon zum Vogel füttern gestalten.
Sollten Sie einmal keine Zeit zum Mischen von Vogelnahrung haben oder eine professionelle Ergänzung suchen, finden Sie bei uns alles, was das Herz von Vogelfreunden begehrt.